Wir kamen, um Deutschland kennenzulernen

-und trafen die ganze Welt“

Zitat: Carolina, Polen

 

Bereits zum zweiten Mal innerhalb von zwei Jahren reiste eine Gruppe unserer Schülerinnen und Schülern aus der 8. Jahrgangsstufe zu einem Schüleraustausch ins Ausland, um sich mit Schülern eines Nachbarlandes zu treffen und auszutauschen. Als eine von wenigen ausgesuchten Mittelschulen in Bayern freut sich die Simmernschule, ihren Schülerinnen und Schülern erneut eine internationale Schülerbegegnung ermöglicht haben zu können.

Im Februar und April / Mai 2017 hatten die Schülerinnen und Schüler der 8. Klassen unserer Schule die großartige Gelegenheit, gemeinsam mit polnischen Schülern an einer internationalen Schülerbegegnung teilzunehmen. Dabei konnten sie die kulturelle Vielfalt unseres Nachbarlandes Polen erleben und im persönlichen Kontakt mit den polnischen Mitschülern wertvolle Erfahrungen sammeln.

Ende Februar reisten unsere polnischen Freunde zu uns nach Deutschland, unser Gegenbesuch in Polen erfolgte zwei Monate später. In der beschaulichen „Jugendbegegnungsstätte am Tower“ in Oberschließheim verbrachten die deutschen und polnischen Schülerinnen und Schüler gemeinsam eine unvergessliche Woche in einer idealen, modernen Umgebung. In Kooperation mit den Lehrern beider Partnerschulen arbeiteten die Referenten der Begegnungsstätte ein spannendes und vielfältiges kulturelles Programm aus. Neben einer Reihe von Workshops und Animationen, die dem gegenseitigen Kennenlernen der Gruppen, des jeweils fremden Landes und der anderen Kultur dienten, sorgten zahlreiche Exkursionen zu den wichtigsten Münchner Sehenswürdigkeiten für einen – für beide Seiten – sehr interessanten Verlauf der Begegnung.  Projekte, die die Jugendlichen entsprechend ihrer Interessen frei wählen konnten, rundeten den Aufenthalt ab.

Bei einer Rallye durch die Münchner Altstadt konnten unsere Schülerinnen und Schüler den polnischen Gästen ungezwungen ihre Stadt zeigen und selbst einige neue Einblicke in unsere Stadtgeschichte gewinnen. Der Besuch der Allianz-Arena war neben einer Führung durch die BMW-Welt Teil des Programms. Äußerst ausgelassene Stimmung herrschte beim Eislaufen nach einem Spaziergang durch den Olympiapark. Diese wurde auf der Abschiedsparty am letzten gemeinsamen Abend, die wohl allen noch lange in schöner Erinnerung bleiben wird, überboten. Der vorerst letzte gemeinsame Tag endete tränenreich nach einer Führung durch unsere Schule in München.

Ende April fuhren unsere Schülerinnen und Schüler dann zu der Rückbegegnung mit den polnischen Schülern nach Krzyżowa (Kreisau). An diesem idyllischen und historischen Ort befindet sich das Gelände der Stiftung Kreisau für europäische Verständigung. Hier wurde die gemeinsame deutsch-polnische Geschichte auf faszinierende Weise lebendig. Denn das Gelände diente zur Zeit des Dritten Reiches als Treffpunkt des Kreisauer Kreises, einer Widerstandsgruppe gegen den Nationalsozialismus.

Unsere Schülerinnen und Schüler der Klassen 8 a und 8 b verbrachten gemeinsam mit den Jugendlichen der polnischen Schule Gimnazijum Wincentego Pola aus Radawczyku Drugim sieben Tage mit einem abwechslungsreichen Programm. Vieles wurde geboten: Direkt auf dem Gelände der Stiftung fand ein Volksfest inklusive Konzert statt. Gemeinsam besuchten wir den Zoo in Wrocław (Breslau). Der Tagesausflug nach Wrocław, das 2016 zur Kulturhauptstadt Europas gekürt wurde, bot zudem bei einer Stadtrallye in Kleingruppen den Jugendlichen die Gelegenheit, gemeinsam die Besonderheiten dieser Stadt zu erleben und dabei die Sehenswürdigkeiten der viertgrößten Stadt Polens zu entdecken. Selbstverständlich gehörte ausgiebiges Shopping bei allen Stadtbesichtigungen dazu. Selbstgemachte Süßigkeiten und der Besuch einer Schokoladenmanufaktur in Schweidnitz versüßten den Schülerinnen und Schülern den Tag. Das facettenreiche Kulturprogramm wurde durch die Workshops, sowie gemeinsame musikalische und sportliche Aktivitäten ergänzt.

Die Schülerbegegnung wurde für alle zu einer gewinnbringenden Erfahrung.Motiviert und aufgeschlossen gingen die Jugendlichen beider Länder daraus hervor. Teamfähigkeit, soziale und interkulturelle Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler wurden gestärkt. Im engen, internationalen Kontakt erkannten die Schülerinnen und Schüler beider Partnerschulen die Relevanz von Englischkenntnissen. Doch selbst bei geringeren Sprachkenntnissen schafften es die Jugendlichen, sich in der praktischen wie auch künstlerischen Zusammenarbeit nonverbal zu verständigen. Sprachanimationen, Integrations- und Kooperationsspiele trugen neben den Workshops maßgeblich zu einem Gemeinschaftsgefühl bei.

Den deutsch-polnischen Austausch organisierten und begleiteten die Lehrkräfte Marion Hiller, Ellen Marx und Lars Heuer. Der Austausch wurde vom DPJW (Deutsch-Polnischen Jugendwerk), dem BJR, der Simmernschule und der Regierung Oberbayern finanziell gefördert und ermöglicht.