Job-Mentoring ist ein Ehrenamtsprojekt der Bürgerstiftung München, unterstützt vom Referat für Arbeit  und Wirtschaft der Landeshauptstadt München. Menschen, die einen erfolgreichen Berufsweg, in der Regel in der freien Wirtschaft, hinter sich haben, helfen Jugendlichen von Mittelschulen beim Übergang in den Beruf.

Der Jobmentor motiviert die Schüler der Abgangsklassen, er hilft, die personellen, fachlichen
und sozialen Kompetenzen der Jugendlichen zu verfeinern und fördert dadurch ihre
Ausbildungsreife. Er erarbeitet mit ihnen gemeinsam die Bewerbungsunterlagen und sucht
mit und für die künftigen Berufseinsteiger gezielt nach  passenden Ausbildungsplätzen.

Dabei stehen dem Jobmentor seine eigenen guten Kontakte, aber auch die Kontakte zur
Handwerkskammer, Industrie- und Handelskammer und der Arbeitsagentur zur Verfügung.

VIELEN DANK an unseren einzigartigen Jobmentor Dr. Wolfgang Thoennissen mit seinem Team!

Dr. W. Thoennissen
M. Frimberger Dr. Mangold

 


 

Jobmentoring (JM) wurde im Jahr 2006 gegründet, nachdem bekannt wurde, dass sich die Zahl der Hauptschulabgänger, die einen Ausbildungsplatz erhalten, seit 2002 halbiert hatte.

Die Idee war, Personen, die in der Wirtschaft eine verantwortungsreiche Position hatten und sich jetzt im Ruhestand befinden, ehrenamtlich für die Unterstützung der Hauptschul-Abgänger bei der Berufssuche und beim Finden eines Ausbildungsplatzes zu gewinnen. Es fanden sich zunächst 13 Personen, die an 12 Hauptschulen eingesetzt wurden.

Seit 2008 nimmt auch die Simmernschule an diesem Programm teil. Zur Zeit sind drei Jobmentoren dort tätig. Insgesamt nehmen in München 35 Jobmentoren und –mentorinnen an 15 Mittelschulen diese Aufgabe wahr. Es gilt die Regel: 1 Mentor für 1 Abgangsklasse. Da die Klassengröße mittlerweile auf unter 20 Schüler gesunken ist und die Hälfte davon für weiterführende oder Fachschulen (Kinderpflege, Alterspflege, Krankenpflege, Hauswirtschaft) in Frage kommen, betreut 1 Mentor ca. 10 Schülerinnen und Schüler.

Hauptaufgaben: die Jugendlichen für das Berufsleben begeistern, sie bei der Erstellung einer Bewerbungsmappe (Lebenslauf, Anschreiben, Zeugnisse, sonstiges) beraten, ihnen Wege zum Finden einer Lehrstelle zeigen, sie auf Vorstellungsgespräche vorbereiten.

Neben den direkt für den Berufsübergang notwendigen Maßnahmen wirbt JM auch Spenden ein, die für Projekte zur Stärkung des Selbstwertgefühls, der Kreativität und Teamfähigkeit der Schülerinnen und Schüler sowie für Verbesserung der Noten in Mathematik und Deutsch eingesetzt werden. So wurden in den letzten drei Jahren an der Simmernschule Gruppen-Nachhilfe-Kurse in Mathematik finanziert.

Im laufenden Schuljahr wird neben ca. sieben kombinierten Deutsch-Mathematik-Kursen auch ein Tanzkurs für Mädchen der 7. und 8.Klassen angeboten. In 12 Trainingsterminen sollen die Mädchen eine Choreographie erarbeiten und tanzen lernen, die dann beim Schulabschlussfest vorgeführt wird. Es geht nicht darum, Mädchen für den Tänzerinnen-Beruf zu werben. Sie sollen vielmehr ihr Selbstwertgefühl steigern mit dem Ziel, sich ihrer Fähigkeiten und Möglichkeiten bewusst zu werden und sich selbstbewußt in den beruflichen Bewerbungsprozess zu begeben.

Eine gemeinsame  Endvorführung – zusammen mit den anderen vier Mittelschulen, an denen das Projekt ebenfalls stattfindet – in einer dafür geeigneten Halle vor Zuschauern ist geplant.

Wolfgang Thoennissen
Leiter Jobmentoring

 


 

Tanz-Projekt für Mädchen an Mittelschulen

Grundsätzliches

Obwohl viele Schülerinnen wenig motiviert sind für Schule und Berufsleben, hat sich auch herausgestellt, dass ein enormes kreatives Potential in ihnen steckt, wenn man sie dort abholt, wo sie Interessen haben. Ziel wäre es, das Selbstwertgefühl und die Motivation durch Erfolgserlebnisse zu wecken. Diese Motivation ist wichtig, um überhaupt den Mut zu haben, sich mit dem Arbeitsmarkt und dem Bewerbungsprozess auseinanderzusetzen.

Ein gutes Medium dafür wäre der Tanz, wobei nicht an die Extreme Ballett und Hiphop gedacht ist, sondern Tanzformen, die zwei Elemente berücksichtigen: das Kreativ-Individuelle und das Gemeinschaftserlebnis. Beispiele dafür gibt es an Münchener Schulen, z.B. „Anna tanzt"am Anna-Gymnasium oder jetzt „Heinrich tanzt" am Heinrich-Heine-Gymnasium in Neuperlach. Es sollte zeitgenössischer Tanz auf moderne Musik unserer Jugendlichen stattfinden.

Über die Institution „Schule und Tanz" wäre es möglich, professionelle Trainer zu besorgen. Es bestehen aber auch direkte Kontakte von Jobmentoring zur Tanz-Szene, z.B. über ehemalige Tänzer vom Gärtnerplatz, die sich bei Tanzprojekten für Jugendliche hervorgetan haben.

Diese Form der Betreuung über Sonderprojekte hätte den weiteren Vorteil, dass die Eltern, die sich bei unterrichtsbezogenen Fragen weitestgehend vor der Verantwortung drücken, einbezogen werden können. Sie werden zur Abschlussveranstaltung eingeladen und können auch weitere Verwandte und Freunde mitbringen. Außerdem sind sie über die Berichterstattung der Kinder zu Hause laufend involviert.

Durchführung und Timing

Das Training wird in 12 Terminen je 90 Minuten, im Wochenrhythmus, in den Turnhallen der Schulen durchgeführt. Es wird am Anfang eine Choreografie mit den Teilnehmerinnen erarbeitet, die viel Raum für Kreativität lässt, aber die Grenzen der Machbarkeit berücksichtigt. Eine Überforderung bzw. das Zurücklassen der nicht so Talentierten soll auf jeden Fall vermieden werden. Teilnehmerinnenzahl: 20 bis 25.

Das Training sollte spätestens nach den Faschingsferien, also in der Woche vom 10.3.14, beginnen und bis Ende Juni dauern (12 Termine). Vorher sollten Vorbereitungstermine stattfinden, um die Teilnehmerinnen aufzuklären und zu begeistern. Dabei sollte auch schon das vorhandene tänzerische Potential abgeklärt werden.

Für Anfang/Mitte Juli ist eine Vorführung in feierlichem Rahmen geplant. Diese wird entweder mit allen teilnehmenden Schulen in einem der größeren Theater Münchens (z.B. Prinzregenten) stattfinden oder im Rahmen der Schulabschlussfeier jeder einzelnen Schule. Falls es gelingt, hinreichend qualifizierte Tanzlehrer zu gewinnen, werden zwischen fünf und zehn Münchener Mittelschulen teilnehmen.

Kosten, Finanzierung

Für die teilnehmenden Mädchen entstehen keine Kosten, die Finanzierung übernimmt Jobmentoring mit einer Spende des Frauen-Clubs ZONTA, die der Mädchenförderung dient. Dabei spielt auch eine Rolle, dass die Mehrheit der teilnehmenden Mädchen aus Migrantenkreisen stammen und multikulturelle Fragen, insbesondere was die Integration von Mädchen mit muslimischem Hintergrund angeht, Berücksichtigung finden.

Elternzustimmung

Die Zustimmung der Eltern ist einzuholen, es sei denn, das Tanzprojekt findet im Rahmen eines schon bestehenden Tanztrainings in der Schule statt. Es sollte auch die Veröffentlichungsgenehmigung eingeholt werden, weil möglicherweise während der Trainingsarbeit gefilmt oder fotografiert wird und das Material für Homepages oder PR-Arbeit der Schulen bzw. des Jobmentorings genutzt werden kann.

München, 08.11.2013

Wolfgang Thoennissen
Leiter Jobmentoring